Seligsprechung von Kardinal Wyszynski am 12. September

25. April 2021 in Weltkirche


Bischofskonferenz-Vorsitzender während der Jahre des kommunistischen Regimes wird in Polen als "Primas des Jahrtausends" verehrt - Mit Wyszynski wird Ordensgründerin Elzbieta Roza Czacka seliggesprochen.


Warschau (kath.net/ KAP)

Die wegen der Corona-Pandemie verschobene Seligsprechung des früheren polnischen Primas Kardinal Stefan Wyszynski (1901-1981) soll am 12. September stattfinden. Das hat der Warschauer Erzbischof Kardinal Kazimierz Nycz am Freitag bekanntgegeben. Wyszynski wird in Polen als "Primas des Jahrtausends" verehrt. Bei der vom neuen Präfekten der vatikanischen Heiligsprechungskongregation Kardinal Marcello Semeraro geleiteten Feier in Warschau wird laut Nycz auch die polnische Ordensgründerin Elzbieta Roza Czacka (1876-1961) seliggesprochen.

Wyszynski leitete von 1948 bis 1981 die Polnische Bischofskonferenz und genoss auch als Gegenspieler des kommunistischen Regimes in Warschau hohes Ansehen. Zudem war er ein Förderer des jungen Krakauer Erzbischofs Kardinal Karol Wojtyla (1920-2005), der 1978 zum Papst gewählt wurde und als Johannes Paul II. entscheidend zum Sturz des Kommunismus beitrug. Auch Wyszynski wird von seinen Landsleuten hoch angerechnet, dass er die geistige Freiheit gegen die politischen Machthaber in Polen verteidigte. Die Kommunisten steckten ihn von 1953 bis 1956 ohne Prozess ins Gefängnis.

Papst Franziskus billigte bereits im Oktober 2019 ein Dekret der Heiligsprechungskongregation, das die Heilung einer damals 19-jährigen Polin von Schilddrüsenkrebs im Jahr 1989 auf Anrufung Wyszynskis als Wunder einstuft. Damit waren alle formalen Voraussetzungen für die Seligsprechung erfüllt. Die für 7. Juni 2020 geplante Seligsprechungsfeier musste im Vorjahr Pandemie-bedingt auf zunächst unbestimmte Zeit verschoben werden.

Im Oktober 2020 erkannte der Papst auch ein Wunder auf Fürsprache von Elzbieta Roza Czacka an. Die spätere Gründerin einer Franziskanerinnen-Kongregation erblindete in jungen Jahren nach einem Unfall. 1917 trat sie dem Dritten Orden des heiligen Franziskus bei, kurz darauf gründete sie eine eigene Gemeinschaft, der sie drei Jahrzehnte lang als Generaloberin vorstand. Nach ihrem Tod 1961 wurde sie im polnischen Laski beigesetzt. Das Requiem leitete damals Kardinal Wyszynski.

Mit einer Seligsprechung stellt die katholische Kirche durch Urteil des Papstes fest, dass ein gestorbener Mensch vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat und Christus in besonderer Weise nachgefolgt ist. Daraus ergibt sich die Empfehlung, diese Person als Vorbild und Fürsprecher bei Gott anzunehmen. Selige werden anders als Heilige nur regional verehrt.

 

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