2. April 2021 in Spirituelles
Erstkommunionkinder und Firmlinge aus Rom, Pfadfinder aus Umbrien und Bewohner von Kinder- und Jugendheimen erstellten Texte und Zeichnungen der Via Crucis.
Vatikanstadt (kath.net/ KAP)
"Jesus, du weißt, dass auch wir Kinder Kreuze zu tragen haben, die weder leichter noch schwerer sind als die Kreuze der Erwachsenen": Mit diesen Worten wird am Abend der traditionelle Karfreitags-Kreuzweg mit Papst Franziskus in Rom eröffnet. Der Papst hat für die 14 Stationen des Kreuzwegs in diesem Jahr Meditationstexte und Zeichnungen von Kindern und Jugendlichen ausgewählt. Die Texte stammen von Pfadfinderkindern aus Foligno im mittelitalienischen Umbrien sowie Erstkommunionkindern und Firmlingen einer römischen Pfarre. Die bei der internationalen TV-Übertragung ab 21 Uhr eingeblendeten Bilder haben Bewohnerinnen und Bewohner zweier Kinder- und Jugendheime in Rom gezeichnet, wie der Vatikan bekanntgab.
Franziskus wird den Kreuzweg wegen der in Italien geltenden Corona-Schutzauflagen wie schon im Vorjahr nicht am römischen Kolosseum, sondern auf dem Petersplatz beten. Traditionell gestaltet jedes Jahr eine andere Person oder Gruppe die Karfreitags-Meditationen. Bereits 2018 stammten die Kreuzwegstexte von Schülern und Studierenden aus Rom.
Angaben von "Vatican News" zufolge besteht die heuer miteinbezogene Pfadfindergruppe aus 21 Begleitern sowie 145 Mädchen und Buben im Alter von 8 bis 19 Jahren. Die Kinder und Jugendlichen hätten über die Inhalte der 14 Kreuzwegstationen nachgedacht und sie auch auf ihre täglichen Erfahrungen bezogen.
Die Pfarre der Heiligen Märtyrer von Uganda in Roms Stadtteil Ardeatino leistet als besonderen Schwerpunkt katechetische Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung. Angeschlossen ist zudem ein Obdachlosenheim und ein Familienhaus für Mütter und Kinder mit Missbrauchserfahrungen. 500 Kinder und Jugendliche aus dem Umfeld der Pfarre bereiten sich derzeit - teils online - auf die Erstkommunion oder Firmung vor.
Die Bilder zum Kreuzweg haben Kinder aus dem kirchlichen Heim "Mater Divini Amoris" und einer Einrichtung namens "Tetto Casal Fattoria" beigesteuert. Das von Schwestern betriebene Haus am Wallfahrtsort "Divino Amore" nimmt von der Sozialfürsorge zugewiesene Kinder auf, im Moment acht Buben und Mädchen im Alter zwischen drei und acht Jahren. "Il Tetto" ("Das Dach") in Rom besteht seit 1984 und kümmert sich um sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche. Insgesamt werden rund 100 Kinder und Jugendliche in fünf Pflegeheimen und acht Wohnungen für benachteiligte Familien unterstützt.
Die an der Erstellung der Bilder und Meditationstexte beteiligten Kinder hätten zunächst die Erzählung der Passionsgeschichte gehört, schilderte "Il Tetto"-Betreuer Fabio Macioce im Gespräch mit Radio Vatikan. "Es handelt sich um eine Geschichte des Leidens, der Einsamkeit und der Ungerechtigkeit. Aber es geht ja auch um Freundschaft, Liebe und Hoffnung." Das hätten die Kinder, unter ihnen Italiener und Ausländer, einige katholisch, manche auch nicht, gut verstanden und mit Buntstiften das zu Papier gebracht, was sie am meisten beeindruckt hat. "In diesen Zeichnungen können wir auch ihre eigenen Lebensgeschichten erkennen", erzählte Macioce: "Es handelt sich um Geschichten, die zeigen, welchen mühsamen Weg diese Kinder gegangen sind, welche Last sie getragen, wie viel Leid sie erlebt haben."
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