4. August 2020 in Österreich
Heiligenkreuzer Zistzerzienser Stigler verunglückte bei Bergwanderung in den Dolomiten - Innsbrucker Militärpfarrer Schiestl nach Motorradunfall im Beisein von Bischöfen beigesetzt
Wien/Innsbruck (kath.net/KAP) Die Zistzerzienserabtei Heiligenkreuz trauert um das Konventsmitglied Mitbruder Norbert Stigler (78). Der erfahrene Bergsteiger war vergangene Woche in den Sextener Dolomiten in Südtirol 70 Meter abgestürzt. Der Verstorbene wird am 13. August um 14 Uhr in Heiligenkreuz beigesetzt, wie das Stift am Montag mitteilte. Ein weiterer tragischer Todesfall eines Priesters ereignete sich jüngst in der Diözese Innsbruck: Der tödlich verunglückte Tiroler Militärpfarrer Johannes Peter Schiessl wurde am 30. Juli 2020 im Zillertal beigesetzt.
Der aus Pfaffstätten (Niederösterreich) stammende Pastoraltheologe Norbert Stigler studierte zunächst Technische Physik, bevor er im Alter von 20 Jahren in das Stift Heiligenkreuz eintrat. Nach seiner Priesterweihe verbrachte er seine Kaplansjahre im Neukloster in Wiener Neustadt und absolvierte zeitgleich ein Doktoratsstudium an der Universität Wien. Er war Religionslehrer am Gymnasium Baden und Professor für Pastoraltheologie sowie Dekan an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI.
Darüber hinaus war Stigler mehr als 20 Jahre lang einer der Hauptverantwortlichen im Leitungsteam von Marriage Encounter Österreich und ebenso lange Pfarrer von Sulz im Wienerwald: Seelsorge war für den 78-jährigen Kontemplation, wie er laut der Stifts-Aussendung über sich selbst sagte. "Viele Wege führen zu Gott; einer geht über die Berge", bekannte der begeisterte Alpinist und Wintersportler, der auch das Matterhorn bezwungen hatte.
Tod nach Motorradunfall in Südtirol
Johannes Peter Schiestl war seit 2017 Militärpfarrer von Tirol und stets per Motorrad unterwegs zu "seinen" Soldaten an den Grenzübergängen. Der tödliche Unfall ereignete sich auf der Brennerautobahn bei Mittewald in Südtirol. Der 41-jährige geriet mit seiner Maschine unter einen PKW und verstarb an der Unfallstelle. Die Trauerfeierlichkeiten für den Verstorbenen fanden am 30. Juli in Mayrhofen statt; anwesend waren Militärbischof Werner Freistetter, der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler und der emeritierte Salzburger Erzbischof (und frühere Innsbrucker Bischof) Alois Kothgasser feierten das Requiem.
Nach theologischen Studien in Wien, Salzburg und Innsbruck war Schiestl zunächst Schulseelsorger und Referent für Schulpastoral. Als Religionspädagoge war er am Bischöflichen Gymnasium Paulinum Schwaz und an der Landeswirtschaftlichen Landeslehranstalt Rotholz tätig. Ab 2010 war er als Pfarrer mit der Leitung des Seelsorgeraums Kolsass-Weer-Weerberg betraut, eher er vor 3 Jahren seine Tätigkeit als Militärpfarrer beim Militärkommando Tirol aufnahm.
Militärbischof Freistetter würdigte den Verstorbenen mit den Worten: "Mit Johannes Peter Schiestl verliert die Österreichische Militärseelsorge einen herausragenden Seelsorger, Priester und Kameraden, sein plötzliches und viel zu frühes Ableben reißt eine Lücke, die bleiben wird." Für ihn selbst sei Schiestl "nicht nur Mitbruder und Kamerad", sondern auch "ein echter Freund" gewesen.
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