Schweiz: Katholischer Pfarrer Sabo unterstützt assistierten Selbstmord

12. Mai 2020 in Schweiz


Basler "B.Z." lobt, "dass Franz Sabo in Region zu den progressiveren Geistlichen gehört", er "geht erneut auf Konfrontationskurs mit katholischer Kirche" - kath.net stellte Presseanfrage an SBK und Bistum Basel


Basel (kath.net/pl) Pfarrer Franz Sabo, katholische Kirchengemeinde Röschenz, setzte sich bei der Predigt am vergangenen Sonntag für assisitierten Selbstmord ein. Das berichtete Dimitri Hofer für die die Basler „B.Z.“. Die Bischöfe sollten „vorsichtig sein mit ihrem Urteil gegenüber jenen Menschen, die sich keinesfalls leichtfertig, sondern aufgrund eines schweren Leidens für den assistierten Suizid entscheiden.“ Vielmehr solle man einen solchen Entschluss zu respektieren, nicht verurteilen. Er stehe auch „im Gegensatz zur offiziellen Kirche“ „voll und ganz“ hinter dem Urteil im Nachbarland Deutschland, wo das Bundesverfassungsgericht das Verbot geschäftsmäßiger Sterbehilfe aufgehoben hat.

 

Gemäss einer Orientierung zur Handreichung, die die Schweizer Bischofskonferenz herausgegeben hat, sei es zwar erlaubt, einen Menschen, der assistierten Suizid in Anspruch nimmt, seelsorgerisch zu begleiten, erinnerte Sabo. Doch dass Seelsorgende während des eigentlichen Suizids die Pflicht haben, den Raum zu verlassen, kritisierte der katholische Priester: „Das ist für mich völlig unverständlich und menschenfeindlich.“.

 

„Völlig überraschend sind seine Ausführungen nicht. Der 66-Jährige scheut sich nicht davor, andere Positionen als die offiziellen Meinungen der Kirche einzunehmen, die er vertritt“, kommentierte die „B.Z.“ weiter und erinnerte daran, dass Sabo bereits zur Zeit unter dem damaligen Basler Bischof Kurt Koch ab 2005 etwa zwei Jahre lang suspendiert gewesen war. Diesmal aber rechne Sabo nicht „mit schwerwiegenden Konsequenzen in der katholischen Kirche“. Auch habe er noch keine negativen Reaktionen erhalten. „Vielleicht gibt es in den nächsten Wochen eine Maßregelung“, doch er glaube nicht, dass er gleich wieder suspendiert werde.

 

kath.net hat Presseanfrage an die Schweizer katholische Bischofskonferenz und das zuständige Bistum Basel gestellt.

 


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