10. Jänner 2020 in Weltkirche
Kardinal Tagle betet für Sicherheit von philippinischen Migrantenarbeitern in Nahost
Manila (kath.net/KAP) Mehrere Millionen Menschen haben am Donnerstag in der philippinischen Hauptstadt Manila an der traditionellen Prozession mit der als wundertätig geltenden Christus-Statue "Schwarzer Nazarener" teilgenommen. Schon am Vormittag (Ortszeit) hatten sich nach CNN-Angaben an die 2,4 Millionen Gläubige versammelt. Insgesamt wurden für die noch bis in die späten Abendstunden unter hohen Sicherheitsvorkehrungen andauernde Prozession etwa vier bis sechs Millionen Menschen erwartet, die auf einer rund sechs Kilometer langen Strecke und teils barfuß mit der Jesus-Statue durch die Straßen ziehen.
Die Prozession ist Höhepunkt einer Festwoche, an der in den vergangenen Jahren bis zu 20 Millionen Menschen teilnahmen. Die lebensgroße Statue des Schwarzen Nazareners wurde von spanischen Missionaren 1606 aus Mexiko auf die Philippinen gebracht und steht heute in der Basilika von Quiapo, einem Stadtteil von Manila. Ihre schwarze Farbe soll sie während eines Brandes auf dem Schiff bekommen haben. In der Prozession wird die Statue vom Luneta Park bis zur Basilika von Quiapo getragen.
Für den scheidenden Erzbischof von Manila, Kardinal Luis Tagle (62), der zuletzt vom Papst nach Rom an die Spitze der vatikanischen Kongregation für die Evangelisierung der Völker berufen wurde, war es die letzte Nazarener-Prozession, die er anführte. Beim mitternächtlichen Eröffnungsgottesdienst rief er seine Landsleute dazu auf, für Frieden und die Sicherheit der vielen zehntausend philippinischen Migrantenarbeiter im Nahen Osten zu beten. "Hoffen wir, dass es nicht zu einem Krieg kommt", sagte der Kardinal bei der Messe im Luneta-Park.
Zu Wochenbeginn hatte die philippinische Regierung angesichts der wachsenden Spannungen zwischen den USA und dem Iran die Migrantenarbeiter im Irak, im Iran und im Libanon aufgefordert, diese Länder zu ihrer Sicherheit zu verlassen. Mehr als 1,2 Millionen Männer und Frauen von den Philippinen arbeiten im Nahen Osten. Der Export von Arbeitskräften ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor des Landes. Die Mehrheit der Migrantenarbeiter sind Frauen, die vor allem als Haushaltshilfen und in Pflegeberufen arbeiten.
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