20. Oktober 2019 in Buchtipp
Rezension zu: Johannes P. Junglas SJ. Das Konzil von Trient. Gastbeitrag von Hans Jakob Bürger
Trient (kath.net) Zweifellos ist das Konzil von Trient das heute am wenigsten geachtetste Konzil der Kirche. Stattdessen wird es, obgleich beim 2. Vatikanischen Konzil noch hoch in Ehren stehend, nach diesem Konzil völlig über Bord geworfen. Es scheint so, als hätte es vor dem Konzil der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts keine Konzilien gegeben, die es wert wären, beobachtet zu werden. Und dies bezieht sich sicherlich nicht nur auf die sogenannte Tridentinische Messe. Doch im Zuge der nachkonziliar überbordenden Ökumenismuseuphorie wollte man mit einem Konzil, dem es um den katholischen Wiederaufbau nach Luthers Schisma ging, nichts zu tun haben.
Umso wichtiger erscheint es, dass man gerade in der jetzigen Situation und vor dem Hintergrund des Ausverkauf des Katholischen, der von allen Seiten her bis in die höchsten Spitzen der Kirche betrieben wird, sich wieder besinnt, was das tridentinische Konzil wirklich gesagt und getan hat, das die ihm folgenden Heiligen (wie z.B. Karl Borromäus oder Petrus Canisius), befolgt und umgesetzt haben.
Soeben verlegte die Verlagsbuchhandlung Sabat ein handliches Taschenbuch mit Texten des Dogmatikers Johannes Junglas SJ (1876-1937). Leicht verständlich gibt er eine Einführung in die Glaubensdekrete und Reformen des Konzils von Trient. Der ausgewiesene Kenner der Dogmengeschichte gibt kurz und knapp die wichtigsten Inhalte einzelner Dekrete wieder: etwa zur Erbsünde, zur Eucharistie, dem Bußsakrament und dem Messopfer. Diesbezüglich ist zu lesen, und man wundert sich, wie sich die moderne Kirche von solchen elementaren Grundwahrheiten entfernen konnte:
Wenn einer sagt, das Meßopfer sei nur ein Dankopfer oder bloße Erinnerung an das Kreuzesopfer, es sei aber kein Sühnopfer, oder es nütze nur dem Empfänger, dürfe aber nicht für Lebende und Verstorbene, für Sünden, Strafen, Genugtuungen und andere Nöte dargebracht werden, der ist ausgeschlossen.
Das Konzil von Trient hat wichtige Reformen durchgesetzt, etwa zum Priestertum, dem Ordensleben oder der Ehe, aber auch zu der kirchlichen Verwaltung. Am Ende des Konzils beschließen alle anwesenden Konzilsväter:
Die heilige allgemeine Synode von Trient, ihren Glauben bekennen wir, ihre Dekrete halten wir.
Wenn wir diesen Dekreten anhangen, dann sind wir würdig der Barmherzigkeit und Gnade des ersten und Hohenpriesters des höchsten Gottes, Jesu Christi, und der Fürbitte der unbefleckten Herrin und Gottesgebärerin und aller Heiligen.
kath.net-Buchtipp
Das Konzil von Trient
Eine kurze Einführung in seine Glaubensdekrete und Reformen
Von Johannes P. Junglas
Hardcover, 112 Seiten
2019 Verlagsbuchhandlung Sabat
ISBN 978-3-943506-65-5
Preis Österreich: 15.40 EUR
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