Dieses Jesuskind darf nicht sterben!

8. Oktober 2018 in Kommentar


Die neue kath.net-Kolumne HOPE, zu Beginn ein Beitrag von P. Herbert Douteil mit einem Gruß vom Amazonas an die kath.net-Leser


Cruzeiro do Sul (kath.net)
Heute (24. August) werde ich 83 Jahre alt – 57 Jahre bin ich Priester, davon habe ich 38 im Amazonasgebiet gelebt und gewirkt – und so frage ich mich und antworte denen, die mich fragen, ob es sich gelohnt hat, August 79 die Heimat zu verlassen, die Studierstube aufzugeben und zu den Indios und Gummischneidern in den Urwald zu gehen? Zwar hatte ich eine ungefähre Vorstellung vom Kommenden, hatte ich doch die Missionsbriefe von Bischof Rüth herausgegeben und einen Film über seine Arbeit gedreht – doch dann kam vieles ganz, ganz anders, als ich ahnen konnte. Mehr als einhundert Seelsorgereisen in den Urwald mit einigen tausend Taufen, Betreuung der Katukina-Indios und Rettung ihrer Kultur und der Siedler, die aus Südbrasilien zu uns kamen und deren Leben wir retten und seelsorglich betreuen mussten, mehr als abenteuerliche Fahrten mit drei- und vierrädrigen Schlammmotorrädern auf fast unbefahrbaren Schlammpisten; zwei Perioden lang Generalvikar, der Aufbau des Kleinen Seminars und die Mitarbeit im Großen Seminar der Diözese, mit den früheren Katecheten die Gründung der Gruppe der Laienspiritaner, Aufbau einer zahn- und augenärztlichen Klinik, der Stiftung "Jesuskind von Nazareth" für momentan mehr als 135 behinderte Kinder und Familien, Gründung von zwei Höfen der Hoffnung, einen für Männer und den anderen für Frauen, seit dem 1. Mai 2000 täglich religiöse Radiosendungen … hat es sich gelohnt?

Die Antwort geben die Hörern: „Täglich sind wir mit Ihnen verbunden und hören genau zu“, gibt der befreundete Facharzt aus Deutschland, der unsere Stiftung von Anfang an begleitet: „Dieses Jesuskind darf nicht sterben!“, geben die Politiker: „Ohne ihre Hoffnungshöfe wüssten wir nicht, wie wir den Drogen und der Gewalt Einhalt gebieten könnten“ – die Hoffnung stirbt nicht, dass alle Werke weitergehen, auch wenn ich nicht mehr kann; denn bei allen sind einheimische Kräfte an verantwortlicher Stelle – und so tut es gut, von den von Drogen freien Männern zu erfahren, dass sie jetzt eine Kooperative gründen wollen, damit die fast 50 Männer, die in den acht Jahren des Bestehens ihres Hoffnungshofes von den Drogen frei wurden, trotz der großen Arbeitslosigkeit eine feste Arbeit finden können - wie befreiend war es, gestern Abend nach der Messe bei den Frauen im "Hoffnungshof Maria Magdalena" zu sitzen und ihnen zuzuhören und von ihren Hoffnungen zu erfahren, dass sie einmal von den Drogen freikommen und ein neues Leben beginnen können … – Ob es sich also gelohnt hat? Möge der Leser dieses kurzen Berichtes selbst die Antwort geben!

Schicken auch Sie uns noch heute Ihren Beitrag der Hoffnung. Alle Infos dazu unter:
http://www.kath.net/news/65202


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