25. April 2013 in Weltkirche
Vier Oben-Ohne-Aktivistinnen von "Femen" bespritzten Erzbischof André-Joseph Léonard während eines Universitätsvortrags mit Wasser aus Lourdes-Flaschen - UPDATE: Belgische Bischofskonferenz über Meinungsfreiheit in demokratischen Debatten
Brüssel (kath.net) Der Brüssler Erzbischof André-Joseph Léonard (Foto) ist am Dienstagabend (23.4.) von vier barbusigen Femen-Aktivistinnen angegriffen worden. Während einer Konferenz zum Thema Blasphemie: Straftat oder Meinungsfreiheit an der Freien Universität Brüssel betraten die Oben-Ohne-Aktivistinnen das Podium und unterbrachen einen Vortrag des Vorsitzenden der Belgischen Bischofskonferenz. Unter Schreien und Kreischen bespritzten sie den sitzenden Erzbischof mit Wasser aus Lourdes-Flaschen in Madonnenform. Eine der Femen-Aktivistinnen hielt das Plakat hoch Stop Homophobie. Alle vier Störerinnen hatten provozierende Sprüche auf ihren Oberkörper gemalt: My body, my rules oder Anus Dei is coming, God save the gouine sowie In gay we trust.
Erzbischof Leonard wartete den Angriff still ab und wehrte sich nicht. Teilweise hatte er seine Augen geschlossen und die Hände gefaltet. Nach der Störung küsste der stark durchnässte Erzbischof eine der liegengebliebenen Lourdes-Figuren. Die Femen-Aktivistinnen wurden vom Sicherheitspersonal entfernt.
In einer Stellungnahme zu dem Zwischenfall drückte die Belgische Bischofskonferenz ihre Solidarität mit ihrem Mitbruder aus und erinnerte daran, dass eine demokratische Debatte über gesellschaftliche Fragen nur möglich ist, wenn man jedermann in gegenseitigem Respekt und in Meinungsfreiheit erlaubt, seine Vorstellungen darzulegen. Dem Vorgehen der Femen-Aktivistinnen habe es völlig an Glaubwürdigkeit und Bürgersinn gemangelt. Es sei nicht nur im Widerspruch zum Thema der Diskussion gestanden, sondern widerspräche auch der Art und Weise des kirchlichen Dialogs in einem pluralistischen Umfeld.
Link zur Fotostrecke der belgischen Tageszeitung De Standaard
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