18. November 2012 in Chronik
Erzbischof Bozanic zu Freispruch des Generals in Haager Berufungsverhandlung: Er teile die Freude des kroatischen Volks über das Urteil und wolle "Gott und all jenen danken, die während des Prozesses für die Wahrheit gekämpft haben"
Zagreb (kath.net/KAP) Zagrebs Erzbischof Kardinal Josip Bozanic hat mit Freude auf die Freisprüche für die kroatischen Ex-Generäle Ante Gotovina und Mladen Markac vor dem Internationale Gerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) in Den Haag reagiert. Er teile die Freude des kroatischen Volks über das Urteil und wolle "Gott und all jenen danken, die während des Prozesses für die Wahrheit gekämpft haben", so Kardinal Bozanic am Freitag laut der Zagreber katholischen Nachrichtenagentur IKA.
Wahrheit sei die "einzige Garantie für Frieden", betonte der kroatische Erzbischof: "Und die Wahrheit ist in diesem Fall, dass das kroatische Volk und der kroatische Staat im Krieg Aggression, schrecklicher Zerstörung und einer Ideologie des Hasses ausgesetzt waren, die zum Ziel hatten, das Recht des kroatischen Volkes auf einen eigenen und freien Staat auszulöschen."
Das kroatische Volk habe sein Recht zur Verteidigung unter großen Opfern wahrgenommen, ergänzte der Kardinal. Mit dem neuen Urteil sei auch die Würde dieser Opfer wieder hergestellt.
Gotovina und Markac waren im April 2011 vom ICTY wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit ursprünglich zu 24 und 18 Jahren Haft verurteilt worden. In der Berufungsinstanz hob der Gerichtshof das Urteil am Freitag auf.
Kroatische Politiker, Juristen und Kirchenvertreter hatten sich seit der Urteilsverkündigung gegen die Begründung - "Verabredung zum Verbrechen" - empört. Ihrer Meinung impliziere das, dass bei der militärischen Großoffensive "Oluja" ("Sturm") im August 1995, bei der kroatische Armee und Polizeieinheiten innerhalb von 84 Stunden den Hauptteil der 1991 entstandenen "Republika Srpska Krajina" eroberten - sie umfasste rund ein Drittel der kroatischen Territoriums -, ethnische Säuberungen ein politisches und militärisches strategisches Ziel Kroatiens waren. Die Kirche hatte die Gläubigen aufgefordert, für Freisprüche in der Berufung zu beten.
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